Mit Volldampf voraus

11. August 2014 | Von | Kategorie: Print, Texte

Die CA Brill GmbH in Nordhorn kann auf eine bewegte Zeit zurück blicken: Binnen zwölf Monaten realisierte sie die Einführung eines ERP-Systems und den Bau eines neuen Logistikzentrums mit Inbetriebnahme eines Lagerverwaltungssystems. Doch es geht noch weiter. Im nächsten Schritt erweitert das Unternehmen seinen Verwaltungsbereich.

Foto: E/D/E-Jakob Studnar

Foto: E/D/E-Jakob Studnar

Das neue Logistikzentrum mit den sechs Versandtoren sticht sofort ins Auge, wenn man auf das Grundstück der CA Brill GmbH fährt. „Unsere Absatzmengen sind seit Jahren gestiegen und deshalb brauchten wir einfach mehr Lagerkapazitäten“, erklärt Jens Brill, Geschäftsführer der CA Brill GmbH. Aus diesem Grund fällte der Technische Systemlieferant für Industriebedarf, Arbeitsschutz, Werkzeuge, Schweißtechnik und Baubeschläge die Entscheidung, am Hauptsitz in Nordhorn das vorhandene Logistikzentrum umfassend zu erweitern und zu modernisieren. „Auch wenn wir mit der konkreten Planung erst im Jahr 2011 begonnen haben, lassen sich die Anfänge in das Jahr 2009 zurückverfolgen“, sinniert Jens Brill. Damals hat das Unternehmen das Projekt „Go Plus 2020“ gestartet. „Ein Konzept, mit dem wir angesichts eines sich ständig verändernden Umfelds strategisch und organisatorisch die Weichen für unsere zukunftsorientierte und -sichere Entwicklung gestellt haben.“ Ein wesentliches Ziel war, die ohnehin schon schnelle Auftragsbearbeitung weiter zu verkürzen. Warum? „Die Gesellschaft hat sich verändert. Heute wollen die Kunden die Ware möglichst schnell haben. Verfügbarkeit ist für uns der entscheidende Schlüssel für den Erfolg“, erklärt Jens Brill. „Zwei Aspekte beeinflussen heute das Geschäft“, ergänzt Achim Liebenau, Leiter Einkauf/Produktmanagement und Prokurist im Unternehmen. „Das Online-Business hat die Lieferzeiten verkürzt und der Trend geht eindeutig zu kleineren Bestelleinheiten. In diesem Umfeld müssen und vor allen Dingen wollen wir uns dem Wettbewerb stellen. Derzeit erhält der Kunde vor 18.00 Uhr bestellte Produkte innerhalb von 24 bis 48 Stunden. Unser Ziel ist, dass unsere Kunden bei gleicher Lieferzeit bis 19.00 Uhr bestellen können.“

Weitere Gründe für den Neubau waren die Optimierung der Warenströme, die Reduzierung der Lagerkosten bei hoher Versorgungssicherheit und die Erreichung einer 0%-Fehlerquote durch den Einsatz modernster Technologie. CA Brill beschäftigt 125 Mitarbeiter, hat rund 40.000 Artikel am Lager und greift über das Einkaufsbüro Deutscher Eisenhändler GmbH (E/D/E) auf insgesamt über 100.000 Produkte zu, die der technische Händler für seine Kunden bestellt und ihm zuschickt. Der Verkauf vor Ort mit dem großzügig gestalteten Verkaufsraum dient den Kunden zur Orientierung über das umfangreiche Sortiment. Kerngebiet ist der Nordwesten Deutschlands, doch das Unternehmen beliefert seine Kunden aus Industrie, Handwerk und Kommunen ebenso bundesweit und – wenn diese in anderen Ländern aktiv sind – auch weltweit. Wie passen die Baubeschläge ins Portfolio? „Eigentlich gar nicht“, erläutert Jens Brill. „Das ist historisch begründet und weil es nicht passt, trennen wir im operativen Geschäft auch beide Bereiche voneinander.“

2013: Der Zug nimmt Fahrt auf

Um die im Projekt „Go Plus 2020“ erarbeiteten Ziele zu realisieren, analysierte CA Brill in Zusammenarbeit mit dem Beratungsunternehmen viaLog Logistik Beratung GmbH, Harsewinkel, die vorhandenen Strukturen und Logistikprozesse, entwickelte zukunftsfähige Lösungen und legte die dafür notwendigen Voraussetzungen fest. Im Jahr 2011 begann die Planung für die Umsetzung. Das klingt einfach, war tatsächlich jedoch eine Herausforderung, denn trotz aller Umstrukturierungs- und Baumaßnahmen musste die hohe Leistungsfähigkeit des Unternehmens sichergestellt werden. Wer schon einmal die Umstrukturierung eines Betriebs erlebt und mitgestaltet hat, weiß, wie wichtig sorgfältige Vorarbeit ist und wie gravierend die Veränderungen sein können. Aus diesem Grund legte CA Brill großen Wert auf eine gründliche Vorbereitungszeit und die intensive Einbeziehung der Mitarbeiter.

Weiterlesen in:  Technischer Handel, 8/2014

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